Bei den Stoffspielereien handelt es sich um eine für jeden offene Aktion, bei der immer wieder andere Themen rund um Textiles behandelt werden. Jeden Monat sammelt und verlinkt eine andere Gastgeberin die Beiträge in ihrem Blog, diesmal ist es bei Siebensachen zum Selbermachen.
Nach viel spekulieren und bis zum Schluss zweifeln, ob es denn etwas werden kann, ist bei mir ein Collier dabei herausgekommen.
Zuerst habe ich mir längliche Rechtecke in drei Farben aus einfachem Baumwollstoff zugeschnitten und diese aneinander genäht. Dieses Stoffstück benähte ich mit schrägen Linien in einfachem Steppstich und in Zickzack in verschiedenen Größen und Farben. Es sollte so bunt und lustig wie möglich aussehen. Dieses Rechteck schnitt ich dann zweimal an seiner Längsseite durch und nähte die Teile übereinander angeordnet wieder zusammen.
Den Streifen nähte ich zu einem Schlauch und füllte ihn mit Watte. Dadurch, dass das „Besticken“ nicht rechtwinklig geschah, sieht der Schlauch nun aus, als sei er in sich gedreht.
In diesem Stadium fand ich das Teil zwar schon ganz gut, aber für ein Schmuckstück irgendwie doch noch zu grob. Als Armreif hätte ich es mir schon vorstellen können, jedoch gab es bei dem engeren Durchmesser schon stärkere Knicke im inneren Rund. Das war nicht so das Richtige, dafür müsste man die Segmente speziell zuschneiden.
Die Lösung waren noch mehr Schläuche bzw. Bänder, um die Konturen aufzulösen, etwas mehr Zufälligkeit ins Spiel zu bringen, das Ganze lockerer zu machen. Einige Bänder habe ich noch zusätzlich mit kontrastierendem Zickzack benäht.
Für einen Verschluss fand sich noch ein großer Federring an. Die Enden des dicken Schlauches wurden mit einem runden Stoffstück geschlossen in das ich Abnäher nähte, um nicht einschneiden zu müssen. Die Bandenden konnten mitgefasst werden. Als Öse diente ein kurzes Bandstück.
Und so sieht er nun aus, mein Ethnoschmuck für den nächsten Sommer! Mein Mann, der sich mit physikalischen Dingen auskennt, meint, es sieht aus wie das Schema eines Fusionsreaktors. Die Kräfte müssen da mit aufwendig berechneten Magnetfeldern in Schach gehalten werden, weil nicht genug Druck vorhanden ist wie in der Sonne. Okay, ich habe einen Stellarator gebaut, ist mir auch recht. Ich wusste immer, Ethno ist nicht trivial, sondern hat sämtliche Weisheiten in sich…
„Schema eines Fusionsreaktors“ ist aber gar nicht nett von Deinem Mann… 🙂 Hm, mir wäre das Collier zu wuchtig zum Tragen, aber ähnliche Colliers habe ich schon aus dünneren, flexibleren Stoffschläuchen gesehen. Als Türschmuck könnte ich mir Deines vorstellen, das wäre ja auch „Schmuck“ im weiteren Sinne. Liebe Grüße, Gabi
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Na ja, an sich sind mein Mann und ich sowohl an Technik wie auch an Gestaltung interessiert und ich finde seine Assoziation nicht schlimm. Früher mal war so ein dickes Bündel an Seidenschnüren mal en vogue.
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Erinnert mich an schon an Schmuck aus Afrika. Und in deiner Farbwahl hat es etwas sommerlich Beschwingtes.
Liebe Grüße
Ute
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Vielleicht brauche ich dazu noch einen weiten Kaftan?
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Dein Collier ist schon sehr besonders. Ja, fröhliche Farben. Ich hätte den Schlauch vielleicht zum Verschluss hin verjüngt.
Ich habe mich gefreut, dass du mitgemacht hast und wünsche mir, dass du auch in Zukunft dabei bleibst. Jeden Monat ist ja keine Pflicht.
LG
Siebensachen
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Ah ja, an diese Möglichkeit hatte ich noch gar nicht gedacht. Vielleicht fällt mir auch zu anderen Themen mal was ein, mal schauen!
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Schön, wie du experimentiert hast! Fusionsreaktor, na so was.
Mir persönlich gefiel der breite Schlauch ohne die darum herumgewickelten Bänder besser. Wie wäre es, wenn du zu diesem Blickfang von einem Collier noch weitere Schläuche mit deutlich schmaleren Durchmessern und unterschiedlichen Längen nähen und diese dann zusammen tragen würdest? Könnte vielleicht auch interessant sein…
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Dein Vorschlag ist nicht schlecht, bedarf aber etwas Planung. Mal sehen!
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Sehr interessant – und die physikalische Assoziation macht es noch besonderer und passt gut zum experimentellen Charakter! Liebe Grüße!
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Wie schön, dass du dabei bist mit so einem Blickfang eines colliers! Ich mag gerade das in sich gedrehte der dicken Statement-Kette sehr gerne, und vielleicht hätte es für mich die anderen dünnen dazu gar nicht mehr gebraucht – auf der anderen Seite macht die Kette so in dieser Kombi echt was her. Wow! LG. Susanne
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Tja, da sieht man mal wieder, es gibt soviele Möglichkeiten!
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Den gedrehten Effekt mit einer diagonalen Stickerei hinzubekommen, finde ich genial – weder wäre ich selbst drauf gekommen, noch hätte ich es am fertigen Stück erraten können. Die optische Täuschung ist perfekt 🙂
Mir wäre insgesamt etwas zu wuchtig, aber so ist das beim Experimentieren – man weiß eben nie so genau wie es am Ende aussieht 😉
Liebe Grüße, Anne
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Mit gefällt die Idee sehr! Ich kannte bisher nur, dass Stoffschläuche mit Wattekugeln gefüllt und abgebunden werden. Die Idee, schräge Muster aufzunähen um einen Twist zu erzeugen ist genial. Mir wäre es ein wenig zu wuchtig, da bei mir Schmuck nicht „stören“ darf – aber die Wirkung in dieser Größe ist schon klasse!
Liebe Grüße
Ines
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Ohne eine gewisse Fläche zur Verfügung zu haben ist es schwierig, das Muster sichtbar zu machen. Ich weiß da auch keine Lösung. Textilschmuck muss wohl einfach etwas größer sein.
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Man muss es probieren um das Ergebnis kennen zu lernen.
Vielleicht findet sich ein sommerlicher Anlass zum Tragen.
LG Ute
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Manchmal habe ich etwas Hemmungen zu experimentieren, weil ich befürchte, dass wenn ich es dann raus habe, wie es laufen muss, das begrenzt vorhandene Material schon vergeudet zu haben. Vielleicht mache ich noch ein buntes Kleid in der Art dazu oder finde einen Wachsprintstoff. Kann ich auch allein im Garten tragen, ich brauch nicht immer Publikum…😂🐦🐌🌷☘🌳🌹🐛🐍🐀🐿🕊
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