Königlich unterwegs

Nach langer Zeit habe ich mal wieder eine Tasche genäht, kleines Handgepäck für die Dame in royalnavy.

Es ergab sich, dass meine Schwägerin mir eine Tasche zum Reparieren/Aufhübschen gegeben hatte. Ich stellte fest, dass sich bei ihrer Tasche kaum noch etwas machen ließ, da das Kunstleder völlig zerschlissen war. Nicht nur die Trageriemen, auch die Paspeln waren daraus gemacht und der Stoff war auch nicht mehr schön. Also konnte ich retten, was noch gut war und damit machen, was ich wollte.

Die Metallapplikation in Form einer Krone fand ich aufhebenswert, auch die Lilienanhänger sind nett. Da noch Stoff von der im vorigen Beitrag beschriebenen Jacke übrig war, hatte ich beschlossen, eine neue Tasche zu nähen. Die Maße des Schnitts mussten zunächst festgestellt werden, was nicht so einfach war bei den gebogenen Flächen. Den Reißverschluss habe ich gegen einen blauen ausgetauscht, den Magnetverschluss wiederverwendet, Taschenfüße ergänzt. Diese Teile werden mit umzubiegenden Blechstreifen gehalten. Für den Boden habe ich zu dem Kunststoff noch eine dickere Pappe hinzugefügt.

Die Paspelseele besteht praktisch aus einem Kabel, jedoch ohne Metalldraht. Für die Umkleidung dieses etwas dickeren Paspel habe ich Baumwollsatin und Organza übereinander gelegt. Sogar einen passenden Nähmaschinenfuß hatte ich dafür, den ich erstmalig verwenden konnte. Die Seitenflächen der Tasche sind kariert abgesteppt. Die Flächen sind weiß verstärkt, denn auch das Futter sollte weiß sein, damit das Innere hell ist und man seine Sachen wiederfindet.

Der Reißverschluss wurde nicht, wie man es sonst oft sieht, zwischengefasst, sondern die Oberseite hat eine Schlitzeinfassung, wie im vorigen Beitrag beschrieben. Meine ist quasi doppelt, eine in blau und eine in weiß, denn ich wollte nicht, dass das Futter durchblitzt. Die vier Stofflagen sind an zweiter und dritter Schicht miteinander vernäht. Die runden Enden der Seitenflächen werden bei der fertigen Tasche umgebogen und mittels Druckknöpfen gehalten, ein Designelement.

Ringe und Trageriemen kamen dazu, die ich prompt falsch annähte. Auf den oberen Bildern ist es noch so, auf dem Gartenbild ist es richtig. Also ein Riemen bleibt auf einer Seitenfläche, damit man die Tasche ungehindert öffnen kann. Man hat es tausend Mal gesehen, und doch passieren diese Dinge…

Nun habe ich Jacke und Tasche zueinander passend.

3 Gedanken zu “Königlich unterwegs

  1. Silke 25. Februar 2024 / 10:52

    Ich finde Paspeln nähen nicht so richtig spaßig und mit Satin und Organza war das bestimmt extra flutschig. Aber immer wieder Wahnsinn, wie sich Paspeln lohnen für den Look!
    Sehr schöne Tasche geworden.
    LG Silke

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    • formspielerins werke 25. Februar 2024 / 11:32

      Danke! Ja, die Paspelstoffe mussten gut gesteckt werden, sonst läuft es einem beim Nähen aus dem Ruder. Ich habe mir gedacht, dass Organza strapazierfähiger ist als nur Baumwolle, deswegen diese Schichtung. Auch mildert es etwas das Gold in Richtung bronze, wie die Metallteile sind. Die Optik ist schön kontrastreich, aber auch für die Stabilität der Form ist die Paspel ganz entscheidend wichtig.

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