Gestern war ich zur Eröffnung der Bauhaus-Ausstellung in Oldenburg/Niedersachsen. Hier ein paar Eindrücke:












Was genau macht Bauhaus aus, frage ich mich, seit ich von den 100 Jahr-Feierlichkeiten gehört habe.
Die Site „Bauhaus entdecken. de “ sagt: „Wer das Bauhaus auf Teekannen, Stahlrohrmöbel und weiße Würfel beschränkt, mag einem modernen Mythos gerecht werden. Doch es gibt keinen „Bauhaus-Stil“, denn einem Stil zu folgen, hätte dem Geist des Forschens und Experimentierens – Gropius nannte dies Wesensforschung – widersprochen. Aber das Bauhaus ist bis heute ein Beleg dafür, wie innovative und starke Ideen Jahrhundertmaßstäbe setzen können.“
Ich denke, das Bauhaus war eine aktive Zeit, ein großes Experimentierfeld für junge Leute, die sich mit Gestaltung beschäftigt haben. Bei der Gründung wurden Kunstgewerbeschule und Hochschule zusammengeführt. Es ist davon auszugehen, dass die akademische Herangehensweise zusammen mit dem praktischen Erproben fruchtbare Ergebnisse brachte. Die Entwürfe mussten auf Materialgerechtigkeit hin geprüft werden. Gutes Design bedeutet, dass die Form der Funktion folgen soll, also auch dem Menschen und seinen Bedürfnissen gerecht werden soll. Das erfordert die Auseinandersetzung mit den Lebensumständen und unter Umständen einen weitreichenden Umbau. Man träumte von einer schönen, modernen Welt. Und was mich erstaunt hat, Sozialismus hatte Strahlkraft. Die Denkweise, dass ein Möbelstück z.B. in größerer Menge zu einem bestimmten Preis produzierbar sein soll, hat hier ihren Ursprung. Wie heute, obwohl zu jeder Zeit musste ein Handwerker rechnen können, wenn er etwas verdienen wollte. Ein bestimmter Stil sollte eigentlich nicht aufgedrückt werden. Dennoch, alle Entwürfe sind Kinder ihrer Zeit und haben daher auch ihren eigenen Charme. Ich finde, einige Bauhaussachen sind wegen länglicher Formgebung ein wenig dem Jugendstil verpflichtet. Wenn man bedenkt, dass man direkt aus dem Wilhelminischen gekommen ist mit seinem ganzen Plüsch, war Bauhaus eine riesige Veränderung/ Innovation.
Wer in der Gegend ist, sollte sich die Ausstellung nicht entgehen lassen. Außerdem befindet sich schräg gegenüber dem Augusteum das Prinzenpalais, welches Arbeiten von Ernst Wilhelm Nay zeigt. Vorträge und Workshops widmen sich den ganzen Sommer über dem Thema.
Auch interessant: https://www.ad-magazin.de/article/bauhausgeburtstag
Danke für den interessanten Bericht. Leider ist Oldenburg für mich ein wenig weit weg und die Möglichkeiten für Tagesausflüge sind momentan begrenzt. Wenn du einverstanden bist, verlinke ich deinen Post bei mir.
LG
Siebensachen
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Durch den Beitrag hat man einen kleinen Einblick gewonnen und ich bin mir etwas klarer darüber geworden, was Bauhaus eigentlich ausmacht. Was ja dringend nötig ist, will man z.B. für die Stoffspielereien etwas kreieren. Ja bitte gern verlinken natürlich! (Obwohl ich davon ausgehe, dass Kommentare gelesen werden.)
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Was genau macht das Bauhaus aus – genau diese Frage stellte sich mir,
als ich einen „textilen“ Beitrag zum Thema erstellen wollte.
Meiner Ansicht nach sollte man sich philosophisch (sorry, das ist mein Studienfach) widmen, die Aspekte für uns heute sind so vielfältig!
Danke für den umfangreichen Bericht – die Ausstellung ist für mich viel zu weit entfernt!
Herzliche Grüsse aus dem Unterallgäu
Tyche
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Genau das wollte ich andeuten. Vielen Dank für Interesse und Grüße!
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Da ich es selbst wahrscheinlich nicht nach Oldenburg schaffe, herzlichen Dank fürs virtuelle Mitnehmen durch die Ausstellung. Liebe Grüße Manuela
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Grade ist ein schönes Buch über die Studentinnen am Bauhaus erschienen: https://meinkunstbuch.wordpress.com/2019/06/13/bauhausmaedels-a-tribute-to-pioneering-women-artists/
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